Das Minsk-Abkommen und der Bürgerkrieg in der Ukraine

von Michael Pröbsting, Revolutionär-Kommunistische Internationale Tendenz (RCIT), 20.2.2015, www.thecommunists.net (Übersetzung durch Max Kmiecek)

 

Das Minsk-Abkommen II, welches ein Resultat der intensiven Verhandlungen zwischen Merkel, Hollande und Putin ist, ist nicht das erste und wird auch nicht das letzte Abkommen sein, welches den Bürgerkrieg in der Ukraine beenden soll. Dieses Abkommen macht nichts anderes als die jetzigen militärischen und politischen Kräfteverhältnisse festzuschreiben, die durch eine wesentliche Stärkung der Position der pro-russischen Donbass-Republiken und einer chronischen Schwäche des pro-westlichen Poroschenko-Regimes gekennzeichnet sind.

Diese Entwicklung wird durch Kiews katastrophalen Verlust der strategisch so bedeutsamen Stadt Debalcevo deutlich, welche die Hauptstädte der beiden Donbass-Republiken Donezk und Lugansk verbindet. Während Präsident Poroschenko die Stadt Debalcevo als „ukrainisches Stalingrad“ rühmte, mussten die rund 8.000 – 9.000 Soldaten, die er dort stationiert hatte, bereits nach einigen wenigen Tagen harter Kämpfe kapitulieren. Insgesamt wurden dabei wohl 1.200 – 1.500 Soldaten der Kiewer Truppen getötet und viele weitere verletzt. Über 500 wurden gefangen genommen. Die Truppen Kiews mußten im Inferno von Debalcevo ihre gesamte Artillerie, die Mehrzahl ihrer Waffen, und Unmengen an Munition zurücklassen. (1)

 

US- und EU-Imperialismus benutzen die reaktionäre Euromaidan Bewegung um ihr Einflußgebiet zu erweitern

 

Blicken wir kurz zurück auf die Entwicklungen, welche zur jetzigen Situation führten. Im Sommer 2014 startete die rechte Regierung in Kiew eine massive Offensive gegen die sogenannten „Volksrepubliken“ in der östlichen Donbass-Region. Diese Republiken entstanden als Resultat der Volksaufstände in der Region gegen das pro-westliche Euromaidan-Regime, eine Koalition neoliberaler, rechter Chauvinisten und Faschisten, welche Ende Februar an die Macht kamen. Der US- und EU-Imperialismus unterstützte diese Machtübernahme aktiv um die bisherige pro-russische Janukowytsch-Regierung mit einem loyalen pro-westlichen Regime zu ersetzen.

Diese Entwicklung ist kaum überraschend. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Rivalitäten zwischen den Großmächten im Westen und Osten (hauptsächlich die USA, EU, Japan, Rußland und China), versuchen alle Imperialisten ihr Einflussgebiet zu vergrößern und das ihrer Kontrahenten zu verkleinern.

Das jetzt herrschende Regime, das von Präsident Poroschenko und Minister Yatsenyuk geführt wird, ist ein rechtes neoliberales, pro-US/EU-Regime, welches hauptsächlich die Interessen der Oligarchen vertritt. Poroschenko selbst ist einer der reichsten Oligarchen des Landes und ist wegen seinem Süßwaren-Imperium weithin als Schokoladenkönig bekannt. Sein Regime hat einen bonapartistisch-autoritären Charakter, während es formell eine begrenzte bürgerliche Demokratie aufrechterhält. Zwar ist diese Regierung nicht faschistisch, doch sie beherbergt zahlreiche Nazis im Staatsapparat, da diese in der Euromaidan-Machtergreifung im Frühling 2014 eine zentrale Rolle spielten.

Das Kiewer Regime ist ein kompletter Lakai des westlichen Imperialismus. Pflichtbewusst ordnet es sich dem Diktat des IWF unter und beantragte eine Mitgliedschaft bei der NATO sowie bei der Europäischen Union. Im Moment ist es dabei die Industrie des Landes an westliche Unternehmen zu verkaufen. Symbolisch dafür ist die Ernennung von Robert Hunter Biden, dem Sohn von US-Vize Präsident Joe Biden, in den Vorstand des ukrainischen Energie-Unternehmens Burisma Holdings.

Ein weiterer Ausdruck des pro-westlichen kolonialen Charakters der Kiewer Regierung ist die Tatsache, daß drei ihrer Minister vor ihrer Ernennung im Dezember 2014 nicht einmal ukrainische Staatsbürger waren. Natalie Ann Jaresko ist eine US-Investmentbankerin, die nun als ukrainische Finanzministerin dient. Ein anderer US-Lakai ist Alexander Kvitaschwili, vorheriger Gesundheitsminister in Georgien unter dem pro-westlichen Präsidenten Saakaschwili. Und schließlich ist Aivaras Abromavičius, Kiews Wirtschaftsminister, ein litauisch-ukrainischer Manger und Investmentbanker.

Natürlich hat das jetzige Regime auch mit vielen Widersprüchen und Hindernissen zu kämpfen – insbesondere nach ihrer jüngsten militärischen Niederlagen im Bürgerkrieg und wegen dem Druck durch die Imperialisten der USA und EU. Diese Niederlagen und die Zwangslage, die das Poroschenko-Regime zur Unterzeichnung des für sie erniedrigenden Minsk-Abkommen zwang, stärkte die rechtsextreme und faschistische Kriegspartei auf der ukrainischen Seite. Die immense soziale Krise, die durch den Wirtschaftskollaps entstand, beschleunigt die politischen Spannungen. Das Ergebnis sind zahlreiche Konflikte innerhalb der Regierung sowie Zusammenstöße zwischen Regierung und Faschisten. Faschistische Kräfte geführt von Dmytro Yarosh, dem Führer von „Pravy Sektor“ und der Azov Battailon, haben bereits dazu aufgerufen einen parallelen Generalstab zu schaffen um jene Militäreinheiten zu führen, welche Präsident Poroschenko nicht loyal gegenüber stehen. Angeblich sind es bis zu 17 Bataillone, wenn auch mit begrenzter militärischer Stärke, die unter ihrem Kommando stehen. (2)

Angesichts der kontinuierlichen militärischen Rückschläge des Kiewer Regimes ist es wahrscheinlich, daß die inneren Spannungen und Konflikte in der kommenden Periode deutlich zunehmen werden.

 

Der vom russischen Imperialismus instrumentalisierte Volksaufstand in der Donbass Region

 

Wie wir bereis in vorhergehenden Dokumenten herausgestrichen haben, begann der Aufstand in der Donbass-Region im Frühling 2014 als spontane Reaktion auf die rechte Machtübernahme in Kiew. Es war ein demokratischer Aufstand, weil er von der gerechtfertigten Furcht der Bevölkerung im Osten getragen wurde, daß das neue Regime sie auf Grund ihres Hasses gegen die russischsprachige Bevölkerung im Osten des Landes diskriminieren würde. Dieser Hass manifestierte sich in einem der ersten Akte des neuen Regimes: der Abschaffung des Russischen als Amtssprache. Diese legitime Furcht der Unterdrückung wurde dadurch bestärkt, daß innerhalb des neuen Regimes zahlreiche Anhänger des Nazi-Kollaborateurs Stepan Bandera waren. Zusätzlich dazu hatte der Aufstand angesichts dessen, daß die Donbass-Region das industrielle Herzstück der Ukraine ist, von Anfang an einen proletarischen Charakter.

Angesichts des demokratischen und volksnahen Charakters des Aufstands unterstützte die RCIT ihn in der ersten Phase. Wir verbanden diese Unterstützung mit einer scharfen Kritik an der kleinbürgerlichen Führung der Donbass-Republiken, einem sozialistischen Programm der Enteignung der Oligarchen sowie der nationalen Selbstbestimmung für alle Minderheiten und der Machtergreifung der ArbeiterInnenklasse.

Der Volksaufstand wurde aber von Beginn an durch das Fehlen einer starken revolutionären Partei, die den Massen eine sozialistische Perspektive hätte geben können, geschwächt. Das Ergebnis dessen war, daß die Donbass-Führung bald von großrussischen Chauvinisten (darunter viele russische Politiker und Milizenführer) dominiert wurde. Sie arbeiteten darauf hin, die Donbass-Republiken an das imperialistische Rußland anzuschließen. Dieser Prozess war widersprüchlich, da der Aufstand einen spontanen Charakter hatte und für lange Zeit chaotisch und dezentralisiert blieb. Ein Flügel des russischen Monopolkapitals, die „Eurasier“, welche eine aggressive Außenpolitik befürworten um das russische Imperium auszudehnen, unterstützen den Aufstand von Beginn an so gut es ging und machten Druck für eine komplette russische Militärintervention. Die Putin-Regierung vertrat aber keine so konsistente Linie in ihrer Außenpolitik.

Die Situation änderte sich schlagartig als im Juli-August 2014 der ukrainische Armee ein gewaltiger militärischer Vormarsch gelang und die Donbass-Republiken kurz vor einer Niederlage standen. In diesem Moment entschloss sich die Putin-Regierung zum Beginn einer massiven Intervention. Moskau ersetzte die Führung der Volksrepubliken durch Russen und pro-russische Politiker der Donbass-Region, die sich in der Vergangenheit als loyale Instrumente Moskaus bewiesen. Zusätzlich stationierte die Putin-Regierung tausende Soldaten in der östlichen Ukraine und kippte damit das Kräfteverhältnis und verhalf so den Donbass-Republiken, erheblich an Boden zu gewinnen. Anfang September setzte Moskau eine Waffenruhe durch. Die August-Intervention des russischen Imperialismus markierte einen Wendepunkt im Bürgerkrieg, wie wir es in der RCIT-Analyse dieser Geschehnisse dargelegt haben. (3)

Von diesem Moment an wurde der Volksaufstand in ein Werkzeug der imperialistischen Außenpolitik Rußlands verwandelt. Diese Verwandlung hatte wichtige Konsequenzen für RevolutionärInnen. Von hieran müssen MarxistInnen den Kampf für demokratische Rechte weiterführen, gegen die Sparmaßnahmen des Kiewer Regimes ankämpfen sowie gegen die faschistische Gefahr weiterkämpfen, ohne jedoch einen militärischen Block mit den Donbass-Seperatisten einzugehen. Stattdessen müssen sie eine doppelte defätistische Position einnehmen. Das bedeutet einen Kampf an zwei Fronten zu führen: gegen die imperialistische Bourgeoisie der USA, der EU und ihrer Kiewer Marionette, sowie gegen den russischen Imperialismus und seine Handlanger an der Spitze der Donbass-Republiken. Heute müssen SozialistInnen den Kampf für demokratische und soziale Rechte und gegen die Oligarchen und gegen die imperialistische Einmischung in der Ukraine und dem Donbass mit einer internationalistischen Perspektive zur Schaffung unabhängiger Arbeiterrepubliken und einer freiwilligen Föderation zwischen ihnen verbinden.

 

Das Minsk-Abkommen widerspiegelt das Kräfteverhältnis der Konfliktparteien

 

Das Minsk-Abkommen und die darauffolgenden Entwicklungen haben die Analyse der RCIT vollständig bestätigt. Es zeigt, daß während die Imperialisten der USA und der EU grundsätzlich dieselben Interessen haben, dennoch Widersprüche zwischen ihnen bestehen. Die führenden Großmächte in der EU – Deutschland und Frankreich – möchten eine Befriedung des Krieges um (a) die Ukraine so effizient es geht ökonomisch auszubeuten und (b) die sowieso schon unter den zunehmenden Wirtschaftssanktionen gegen Rußland leidenden europäischen Konzerne nicht noch stärker zu belasten. Der US-Imperialismus dagegen hat ein Interesse daran, den Bürgerkrieg in der Ukraine zu nützen, um den Konflikt mit Rußland zu eskalieren, zumal die USA keinen vergleichbaren wirtschaftlichen Einfluß in Osteuropa und Rußland hat. Dies wiederum führt zu einer zunehmenden Abhängigkeit und Unterordnung der Europäischen Union unter die Regie von Washington, da die EU nur einen vergleichsweise schwachen Militärapparat vorweisen kann. Im Gegensatz zu den USA, könnten es weder Deutschland noch Frankreich militärisch mit Rußland aufnehmen. Während also Berlin und Paris die Hoffnung haben, den Bürgerkrieg durch das Minsk-Abkommen zu befrieden, hätte Washington gerne eine Eskalation des Bürgerkrieges und droht mit einer massiven Aufrüstung der ukrainischen pro-Kiew-Kräfte.

Kurzfristig gesehen löst die Eroberung von Debaltsevo nicht unbedingt das Minsk-Abkommen auf. Schon während der Verhandlungen riefen Putin und die Vertreter der Separatisten die eingeschlossenen ukrainischen Truppen zur Kapitulation auf. (4) Nichtsdestotrotz hat Poroshenko abgelehnt und sogar abgestritten, daß seine Truppen eingekreist seien. Das Ergebnis war, daß die separatistischen Kräfte, unter Zustimmung Moskaus, weiter nach Debaltsvo vorstießen und letztlich die Stadt erfolgreich einnahmen. Gleichzeitig wurde die Waffenruhe bis jetzt an den anderen Teilen des Frontverlaufs weitgehend eingehalten.

Aus verschiedenen Gründen war das Minsk-Abkommen ein taktischer Sieg für Putin und die Donbass Führung. Erstens mußte Kiew die von den Rebellen seit dem ersten Minsk-Abkommen vom September 2014 errungenen Siege an der Front international anerkennen. Zweitens hat sich Kiew, wenn auch ohne damit die formelle Unabhängigkeit von Donetsk oder Lugansk anerkennen, verpflichtet Verfassungsreformen bis zum Ende des Jahres vorzunehmen, die real weitgehende Autonomie für Donbass im Rahmen einer formell einheitlichen Ukraine einführt. Es beinhaltet auch die Teilnahme der gegenwärtig in der Donbass-Region herrschenden Rebellenregierungen an der Ernennung der regionalen Ämter des Generalstaatsanwaltes und der Gerichte. Hinzu kommt die im Minsk-Abkommen festgelegte Anerkennung der bestehenden Milizen von Donbass als zukünftige Polizeibehörden. Mehr noch als das, mußte Kiew eine Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus zwischen den Regionen Donetsk und Lugansk mit Rußland anerkennen. (5)

 

Stellvertreterkrieg für die Großmächte

 

Das Minsk-Abkommen beweist erneut den Charakter des militärischen Konfliktes in der Ostukraine als Stellvertreterkrieg rivalisierender Großmächte. Es waren nicht die Führer der Separatisten, die mit der Regierung Kiew verhandelten. Vielmehr waren es die Führer der zwei größten imperialistischen Mächte Westeuropas, die mit den Vertretern des russischen Imperialismus im Namen dieser verhandelten. Wie wir schon in unserer ausführlichen Studie über den Bürgerkrieg darlegten, beweist dieser Umstand nur erneut, daß sich der Charakter der Donbass-Republiken verändert hat und deren Führung nun Agenten des russischen Imperialismus geworden sind – während die Führung in Kiew vom ersten Tag ihrer Machtergreifung an Agent des westlichen Imperialismus gewesen ist.

Die RCIT wurde für ihre Analyse zu Rußland und dessen Charakterisierung als imperialistische Großmacht von einer Reihe von Pseudo-Marxisten kritisiert. Unsere Gegner behaupten, Rußland sei ein halb-koloniales, kapitalistisches Land. Der tatsächliche Verlauf des Bürgerkrieges in der Ukraine zeigt dagegen einmal mehr, wie absurd diese Behauptung ist. Tatsache ist, daß es Rußland – mit der Unterstützung des imperialistischen Chinas und des Blocks der BRICS-Länder allgemein – seit mehr als einem Jahr schafft, dem vereinten Druck der USA und der EU-Imperialisten standzuhalten. Es konnte die Krim annektieren und die Ost-Ukraine unter seine Kontrolle bringen. Natürlich wissen wir nicht genau, wie die zukünftigen Entwicklungen in diesem Konflikt aussehen und – wie es schon oft in der Geschichte passiert ist – kann auch dieser Stellvertreterkrieg in einer Niederlage für eine der beteiligten Großmächte enden. Das ändert aber nichts daran, daß die letzten 12 Monate eindrucksvoll bewiesen haben, daß es sich hierbei nicht um einen Konflikt zwischen einem schwachen Land und einer vereinten Übermacht imperialistischer Länder handelt, sondern um einen Konflikt der die Rivalität imperialistischer Großmächte untereinander widerspiegelt.

 

Perspektiven

 

Letztlich ist es wichtig anzuerkennen, daß nach beinahe einem ganzen Jahr an Diskriminierung, gefolgt von faschistischen Massakern und brutalen Krieg seitens des Regimes in Kiew, die Bevölkerung des Donbass wohl kaum weiter mit diesen Kräften in ein und demselben Staates verbleiben möchte. (6) Unter diesen Umständen ist es wichtig, den Kampf um die Machtergreifung der ArbeiterInnenklasse in der Ukraine, in Donbass und Rußland mit dem Kampf für das Recht auf nationale Selbstbestimmung der russisch-sprachigen Regionen im Osten der Ukraine, inklusive dem Recht auf einen eigenen Staat, zu verbinden.

Es ist sehr wahrscheinlich, daß der durch das Minsk-Abkommen erreichte Waffenstillstand nur für relativ kurze Zeit halten wird. Wahrscheinlich wird Bürgerkrieg bald erneut ausbrechen. Das kann allerdings auch noch einige Monate dauern, da die von Kiew geführten Streitkräfte erbärmlich organisiert sind, ihre Soldaten eine niedrige Moral haben, und sie ihren massiven Verlust an schweren Waffen wieder ersetzen müssen und daher Zeit brauchen könnten um wieder kampfbereit zu werden. Hinzukommt die wahrscheinlich auch notwendige Regenerationszeit für die Separatisten, die sich auch von den schweren Kämpfen der letzten zwei Monate erholen werden müssen. Eine andere von Moskau befürwortete Entwicklungsmöglichkeit ist auch eine Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, der zu einer Stationierung von UN-Truppen in der Pufferzone führt.

Was auch immer die zukünftigen Entwicklungen sein werden, es ist entscheidend für RevolutionärInnen in der Ukraine und überall auf der Welt, eine unabhängige, proletarische Position in diesem Konflikt einzunehmen. RevolutionärInnen müssen sowohl gegen den westlichen, als auch gegen den russischen Imperialismus, sowie auch deren Stellvertreter kämpfen. Sie müssen einen solchen Kampf mit der sozialistischen Perspektive unabhängiger Klassenkämpfe verbinden, die in einem Programm für ArbeiterInnenrepubliken münden.

Wir können das Programm der RCIT zur aktuellen Situation in folgenden Forderungen zusammenfassen:

* Nieder mit dem reaktionären, pro-westlichen, pro-imperialistischen Regime in Kiew! Nieder mit dem Regime von Putin und seinen Marionetten in den Donbass Republiken!

* Für das Recht auf nationale Selbstbestimmung der russisch-sprechenden Regionen, dem Recht der Schaffung eines eigenen Staates eingeschlossen! Für die Schaffung einer sozialistischen Föderation von ArbeiterInnenrepubliken auf freiwilliger Basis!

* Für die Schaffung von Räten und Milizen der ArbeiterInnen und Volksmassen, um die reaktionären Regimes in Kiew und Donezk zu bekämpfen

* Nieder mit der imperialistischen Ausweitung der USA/EU nach Osten! Nieder mit dem russischen Imperialismus!

* Enteignet alle Oligarchen*! Für die Verstaatlichung der Banken und Konzerne unter ArbeiterInnenkontrolle!

* Weder Brüssel noch Moskau! Für eine unabhängige ArbeiterInnenrepublik!

 

Fußnoten:

(1) Siehe Colonel Cassad: The Debalcevo encirclement. Details, 19 Februar 2015, http://cassad-eng.livejournal.com/121733.html

(2) Siehe Colonel Cassad: Yarosh and war, 13. Februar 2015, http://cassad-eng.livejournal.com/117396.html

(3) Siehe Michael Pröbsting: The Uprising in East Ukraine and Russian Imperialism. An Analysis of Recent Developments in the Ukrainian Civil War and their Consequences for Revolutionary Tactics, 22.Oktober 2014, http://www.thecommunists.net/theory/ukraine-and-russian-imperialism/

(4) Siehe z.B. Ian Traynor: Ukraine ceasefire aims to pave way for comprehensive settlement of crisis. If fragile agreement holds, ambitious political measures including a new Ukrainian constitution and special status for rebel-held areas should follow, 12 February 2015, http://www.theguardian.com/world/2015/feb/12/ukraine-ceasefire-aims-pave-way-comprehensive-settlement-crisis; siehe auch Ivan Nechepurenko: Debaltseve was fatal flaw in Minsk agreement on Ukraine, The Moscow Times, 18. February 2015, http://www.themoscowtimes.com/news/article/debaltseve-was-fatal-flaw-in-minsk-agreement-on-ukraine/516193.html

(5) Zum Inhalt des Minsk-Abkommen siehe z.B. Russkiy Malchik: Minsk-2 ceasefire: Preliminary analysis, 12. February 2015, http://newcoldwar.org/minsk-2-ceasefire-preliminary-analysis/; Marko Bojcun: Minsk II: Land for a ceasefire, but not for peace, 12.2.2015, http://observerukraine.net/2015/02/12/minsk-ii-land-for-a-ceasefire-but-not-for-peace/; Gleb Bazov: Minsk Agreement 2.0, News.Kremlin.Ru, 12. February 2015, http://slavyangrad.org/2015/02/12/minsk-agreement-2-0-february-12-2015/#more-4940

(6) Siehe z.B. Courtney Weaver: School lessons and shelling forge new identity in east Ukraine, Financial Times, 13 February 2015 http://www.ft.com/intl/cms/s/0/e53188e8-b392-11e4-9449-00144feab7de.html

 

Anhang:

 

Bezüglich der RCIT-Analyse des Bürgerkrieges in der Ukraine, verweisen wir die LeserInnen auf folgernde Dokumente:

Michael Pröbsting: The Uprising in East Ukraine and Russian Imperialism. An Analysis of Recent Developments in the Ukrainian Civil War and their Consequences for Revolutionary Tactics, 22.October 2014, http://www.thecommunists.net/theory/ukraine-and-russian-imperialism/

Michael Pröbsting: Für eine revolutionäre Lösung des Bürgerkriegs in der Ukraine, Rede auf einer Kundgebung am 26.10.2014, http://www.thecommunists.net/home/deutsch/ukraine-speech/

RCIT: After the Fascist Pogrom in Odessa: Advance the Struggle against the Counterrevolution in the Ukraine! Commemoration for the Fallen Fighters in the Struggle against the Counterrevolution! All Out for the International Day of Antifascist Solidarity on 8 May! 6.5.2014, in: Revolutionary Communism No. 23, http://www.thecommunists.net/worldwide/europe/after-odessa-pogrom/

RCIT: Counterrevolution and Mass Resistance in the Ukraine, 17.4.2014, in: Revolutionary Communism No. 22, http://www.thecommunists.net/worldwide/europe/mass-resistance-in-ukraine/

Ukraine: Rivalitäten zwischen imperialistischen Mächten eskalieren nach Staatsstreich der Rechten – Stoppt das imperialistische Säbelrasseln! Gemeinsame Stellungnahme der RCIT und der Bewegung für Sozialismus (MAS Russland), 2.3.2014, http://www.thecommunists.net/home/deutsch/ukraine-imperialistische-rivalitaeten/

MAS: Ukraine/Russia: The victory over the imperialist colonialism is impossible without the proletarian revolution! in: Revolutionary Communism No. 21, http://www.thecommunists.net/worldwide/europe/mas-declaration-5-3-2014/

RCIT and MAS: Right-Wing Forces Take Power in the Ukraine: Mobilize the Working Class against the New Government! 25.2.2014, in: Revolutionary Communism No. 19, http://www.thecommunists.net/worldwide/europe/right-wing-coup-in-ukraine/

MAS: No to the Terror of the Bandera-Fascists! Stop the Repression against the Communists of Ukraine! 22.2.2014, in: Revolutionary Communism No. 19, http://www.nuevomas.blogspot.co.at/2014/02/no-to-terror-of-bandera-fascists-stop.html

RCIT: “Ukraine: Neither Brussels nor Moscow! For an independent Workers’ Republic!” 18.12.2013, in: Revolutionary Communism No. 18, http://www.thecommunists.net/worldwide/europe/ukraine-neither-brussels-nor-moscow/

 

Unsere Haltung zu der komplexen Frage von Befreiungskämpfen und imperialistischer Einmischung verweisen wir auf:

Michael Pröbsting: Befreiungskämpfe und imperialistische Interventionen. Der Standpunkt des Marxismus und das Versagen der sektiererischen “Anti-Imperialisten” im Westen, Herbst 2012, http://www.thecommunists.net/theory/befreiungsk%C3%A4mpfe/ (Dieser Text ist eine Übersetzung des ersten Teils der nachstehenden englisch-sprachigen Dokumentes.)

Michael Pröbsting: Liberation struggles and imperialist interference. The failure of sectarian “anti-imperialism” in the West: Some general considerations from the Marxist point of view and the example of the democratic revolution in Libya in 2011, in: Revolutionary Communism No. 5, September 2012, http://www.thecommunists.net/theory/liberation-struggle-and-imperialism/

 

Zum Imperialismus im Allgemeinen und dem Westlichen Imperialismus im Besonderen verweisen wir auf:

Michael Pröbsting: Der Große Raub im Süden, Promedia-Verlag 2014. Das Buch kostet 17,90,- Euro (plus Porto) und kann über die Kontaktadresse der RKOB sowie über den Promedia-Verlag bezogen werden. (Siehe www.rkob.net, http://www.great-robbery-of-the-south.net/ sowie http://www.mediashop.at/typolight/index.php/buecher/items/michael-proebsting---der-grosse-raub-im-sueden) Das Buch ist eine stark gekürzte Fassung des nachstehenden englisch-sprachigen Buches.)

Michael Pröbsting: The Great Robbery of the South. Continuity and Changes in the Super-Exploitation of the Semi-Colonial World by Monopoly Capital Consequences for the Marxist Theory of Imperialism, 2013, 448 pages, http://www.great-robbery-of-the-south.net/

Michael Pröbsting: Imperialismus, Globalisierung und der Niedergang des Kapitalismus (2008), http://www.thecommunists.net/theory/imperialismus-und-globalisierung/

 

Zum Russischen Imperialismus:

Michael Pröbsting: Russland als imperialistische Großmacht, in: Revolutionärer Kommunismus Nr. 12 (2014), http://www.thecommunists.net/publications/revkom-12/

Michael Pröbsting: Lenin’s Theory of Imperialism and the Rise of Russia as a Great Power. On the Understanding and Misunderstanding of Today’s Inter-Imperialist Rivalry in the Light of Lenin’s Theory of Imperialism. Another Reply to Our Critics Who Deny Russia’s Imperialist Character, August 2014, http://www.thecommunists.net/theory/imperialism-theory-and-russia/

Michael Pröbsting: Russia as a Great Imperialist Power. The formation of Russian Monopoly Capital and its Empire – A Reply to our Critics, 18 March 2014, in: Revolutionary Communism No. 21, http://www.thecommunists.net/theory/imperialist-russia/

Michael Pröbsting: Russia and China as Great Imperialist Powers. A Summary of the RCIT’s Analysis, 28 March 2014, in: Revolutionary Communism No. 22, http://www.thecommunists.net/theory/imperialist-china-and-russia/

Michael Pröbsting: More on Russia and China as Great Imperialist Powers. A Reply to Chris Slee (Socialist Alliance, Australia) and Walter Daum (LRP, USA), 11 April 2014, in: Revolutionary Communism No. 22, http://www.thecommunists.net/theory/reply-to-slee-on-russia-china/

 

Zur inner-imperialistischen Rivalität:

Zusätzlich zu den oben aufgelisteten Publikationen zum Imperialismus verweisen wir die LeserInnen auf:

RCIT: Zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs: Der Kampf gegen Imperialismus und Krieg. Das marxistische Verständnis des modernen Imperialismus und des revolutionären Programms im Licht der zunehmenden Rivalität zwischen den Großmächten, revolutionärer Aufstände und konterrevolutionärer Rückschläge, 25.6.2014, http://www.thecommunists.net/theory/imperialismus-krieg/

RCIT: Escalation of Inner-Imperialist Rivalry Marks the Opening of a New Phase of World Politics. Theses on Recent Major Developments in the World Situation Adopted by the RCIT’s International Executive Committee, April 2014, in: Revolutionary Communism (English-language Journal of the RCIT) No. 22, http://www.thecommunists.net/theory/world-situation-april-2014/

RCIT: Aggravation of Contradictions, Deepening of Crisis of Leadership. Theses on Recent Major Developments in the World Situation Adopted by the RCIT’s International Executive Committee, 9.9.2013, in: Revolutionary Communism No. 15, http://www.thecommunists.net/theory/world-situation-september2013/

RCIT: The World Situation and the Tasks of the Bolshevik-Communists. Theses of the International Executive Committee of the Revolutionary Communist International Tendency, March 2013, in: Revolutionary Communism No. 8, www.thecommunists.net/theory/world-situation-march-2013

Michael Pröbsting: China‘s transformation into an imperialist power. A study of the economic, political and military aspects of China as a Great Power, in: Revolutionary Communism No. 4, http://www.thecommunists.net/publications/revcom-number-4

Michael Pröbsting: No to chauvinist war-mongering by Japanese and Chinese imperialism! Chinese and Japanese workers: Your main enemy is at home! Stop the conflict on the Senkaku/Diaoyu-islands in the East China Sea! 23.9.2012,in: Revolutionary Communism No. 6, http://www.thecommunists.net/worldwide/asia/no-war-between-china-and-japan/