Gleiche Rechte für Muslimas und Muslime!
Flugblatt der Jugendorganisation RED*REVOLUTION, 5. November 2014, www.redrevolution.at
Über 500.000 Menschen mit islamischen Glauben leben in Österreich. Fast die Hälfte davon ist in Wien. Offiziell gibt es in diesem Land Religionsfreiheit.
In der Praxis stimmt das aber für uns Muslime nicht! Wenn eine Muslima für BILLA an der Kassa arbeitet, darf sie kein Kopftuch tragen. In der Arbeit beim McDonalds dürfen wir auch kein Kopftuch tragen. Die österreichischen Schulen machen es schwer, das fromme Muslimas und Muslime ohne Schwierigkeiten den Glauben vollständig leben:
- Unsere Sprache ist verboten! Es gibt fast keine Schule, die vollständigen Unterricht in Türkisch, Arabisch oder BKS oder weitere Sprachen von Migranten anbietet.
- Das Kopftuch ist nicht erlaubt! Manche Schulen erlauben es im Sport nicht. Andere wirtschaftliche Schulen sehen im Kopftuch ein Hindernis.
- Nahrungsmittel sind nicht halal! Das meiste Fleisch ist nicht geschächtet. Oft werden nur vegetarische Speisen für Muslime angeboten.
Wir von der Jugendorganisation RED*REVOLUTION sind gegen jede Unterdrückung von Muslimas und Muslimen! Wir fordern:
* Gleichberechtigung für Muslimas und Muslime auf allen Ebenen! Kein Koptuchverbot! Stoppt das Islamgesetz!
* Für das Recht auf Muttersprache, in Schulen und auf Ämtern! Abschaffung von Deutsch als Staatssprache. Unterricht in den Sprachen, die von den Kindern/Jugendlichen gesprochen werden. Dokumente und Auskünfte in Ämtern müssen in den meisten Sprachen verfügbar sein.
* Förderung von Kulturvereinen der Muslime, für das Recht das Kopftuch/die Burka überall zu tragen, aber auch gegen den Zwang dazu!
Das neue Islamgesetz der Regierung von ÖVP und SPÖ plant eine massive Beschneidung der Religionsfreiheit. Andere Religionen werden gegenüber dem Islam bevorzugt. Das Ziel der Regierung ist, stärkere Kontrolle über Muslime zu haben. Es soll 2015 schon teilweise in Kraft treten. Wenn ein islamischer Verein nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt wird, darf er keine religiöse Lehre unterrichten.
Wie kann man eine Anerkennung als Religionsgemeinschaft verlieren? Beispielsweise in dem man „keine positive Grundeinstellung mehr gegenüber Staat oder Gesellschaft“ hat. Oder indem man „die öffentliche Ordnung oder Sicherheit gefährdet“ was alles Mögliche bedeuten kann. Im November 2011 wurde z.B. in Berlin (Deutschland) an einer Schule dem Muslim Yunus M. verboten, in der Schule zu beten. Die Begründung war die „Wahrung des Schulfriedens“. Es sind solche Argumente die vor westlichen Gerichten ausreichen, um Muslime zu unterdrücken.
In einfachen Worten: Die Regierung versucht Kritik von Muslimen zu verbieten. Das Islamgesetz wird als Maßnahme gegen Extremismus und Missbrauch präsentiert. In Wirklichkeit ist es ein Angriff auf muslimische Geschwister in Österreich. Wir wollen verhindern, dass das Islamgesetz in Kraft tritt!