Die Zukunft Palästinas hängt von den Taten der Aktivisten in der Westbank ab
Von Nina Gunic, Revolutionär-Kommunistische Organisation BEFREIUNG, 27.07.2014, www.rkob.net
Mehr als 1030 tote Palästinenserinnen und Palästinenser hat der erneute brutale Vernichtungskrieg des Apartheidstaates Israel bisher gebracht. Die Menschenmassen in Gaza werden blutig niedergemetzelt, während die israelischen Heuchler und Mörder, zusammen mit all ihren Unterstützern sie auch noch als Terroristen diffamieren. Gleichzeitig werden gerademal knapp 40 Israelis, fast ausschließlich Soldaten, als große Helden gefeiert oder als Opfer des Krieges beklagt.
Während der Tod von Soldaten einer Besatzermacht wie Israel alles andere als überraschend oder beklagenswert ist, zeigen die Todeszahlen in Gaza eine Sache besonders stark: Die geschichtliche und aktuelle Dringlichkeit der endgültigen Befreiung des palästinensischen Volkes. Jeder Tropfen Blut unserer Brüder und Schwestern im Gaza, der bisher vergossen wurde, schreit nach einer Zerschlagung des Apartheidstaates. Dieser Schrei muss die Westbank erfassen, wie die ganze Welt und vorwärtsführen zu einem bewaffneten Aufstand der Palästinenserinnen und Palästinensern – einer Dritten Intifada!
Protest in der Westbank
Die Möglichkeit einer solchen Intifada ist eng verbunden mit den Ereignissen, den Taten der AktivistInnen in der Westbank. Bisher gab es 9 Tote in der Westbank, die ihr Leben während Demonstrationen in Solidarität mit Gaza verloren. Die Proteste in der Westbank umfassten in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli mehr als 10.000 Menschen und führten immer wieder zu Straßenschlachten mit israelischen Truppen, die ebenso wie die erzreaktionären israelischen Siedler für die Todeszahlen der Westbank verantwortlich sind. Gleichzeitig scheinen die Demonstrationen und Auseinandersetzungen in der Westbank noch nicht das Ausmaß erreicht zu haben, das für eine Dritte Intifada notwendig wäre. Die Hauptverantwortung dafür tragen die Verräter der Fatah-Partei, die sich an den Brotkrummen Israels laben und starken politischen Einfluß auf die Westbank haben. Gleichzeitig haben die letzten zwei Intifadas aufgezeigt, wie notwendig eine revolutionäre Führung eines Aufstandes der Palästinenserinnen und Palästinenser ist. Eine solche Führung kann nicht gestellt werden durch eine bürgerlich-islamistische Kraft wie der Hamas, deren militärischer Einsatz hoch anzuerkennen ist, aber nicht über die Fehler ihrer konkreten Politik hinweghelfen kann.
Eine Dritte Intifada und damit Leben und Freiheit des palästinensischen Volkes muss erwachsen aus einem bewaffneten Aufstand in der Westbank, der sich mit den Kämpferinnen und Kämpfern in Gaza verbindet. Er muss die israelischen Siedler der Westbank mit allen Mitteln vertreiben, strategisch gegen die israelischen Truppen vorgehen, taktisch mit Kräften wie der Hamas zusammenarbeiten und dabei all jene rechtschaffenen Nicht-PalästinenserInnen (inklusive fortschrittlichen Juden in Israel) gewinnen, die der Apartheid endlich ein Ende setzen wollen. Das alles ist nicht möglich ohne eine revolutionäre Bewegung, an deren Spitze eine konsequent revolutionäre Partei steht, die ihre Basis unter den palästinensischen ArbeiterInnen hat und von den Fallahin (die palästinensischen Bauern und Bäuerinnen) unterstützt wird. Sie ist die einzige Möglichkeit eine Dritte Intifada zur geschichtlich letzten, nämlich erfolgreichen Intifada zu machen.
Internationale Solidarität
Gleichzeitig ist eine starke internationale Bewegung in Solidarität mit Palästina notwendig, um die Isolation des palästinensischen Volkes aufzubrechen. Wichtig sind dabei nicht nur Massenproteste von Zehntausenden und mehr wie sie in den letzten Wochen in London und Paris, und auch in Wien stattgefunden haben. Es braucht eine Kampagne, die Hilfslieferungen von Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Medikamenten bis hin zu Waffen für das palästinensische Volk organisiert und gleichzeitig scharfe Boykottaktionen gegen die israelische Wirtschaft vollzieht. Entscheidend ist auch und gerade die Unterstützung durch Proteste und Aktionen der anderen Länder in Nordafrika und dem Nahen Osten. Palästina muss der Funke werden, der eine neue Welle auch an Revolutionen im Arabischen Raum hervorbringt. Letztere sind gerade auch dafür notwendig, um einzelne Unterdrückerregime wie das von Assad oder Sisi zu stürzen. Ohne dem wird es kaum möglich sein, sich im Kampf mit den PalästinenserInnen zu verbrüdern, deren Feinde nicht nur in Israel, den USA und der EU, sondern auch in Syrien, Ägypten und so weiter an der Macht sind.
Wir rufen alle AktivistInnen in der Westbank dazu auf, systematisch und so rasch wie möglich einen bewaffneten Aufstand gegen den israelischen Staat vorzubereiten, der eine Dritte Intifada ins Leben ruft. Baut eine revolutionäre Partei der ArbeiterInnen auf, unterstützt von den Fallahin, die eine solche Intifada zum Sieg führen kann! Kein Vertrauen in die Verräter der Fatah-Partei!
JETZT ist die Zeit für die Dritte Intifada gekommen! Bauen wir eine internationale Solidaritätsbewegung auf, die scharfe Boykottaktionen gegen den Staat Israel leistet und mit Hilfslieferungen sowie Massenprotesten den palästinensischen Widerstand unterstützt.
Lang lebe die Dritte Intifada! Für ein freies, ein rotes Palästina der ArbeiterInnen und Fallahin!
Quellen: